Der weltweit grösste universitäre Zehnkampf für nachhaltiges Bauen und Wohnen in der Stadt ist entschieden: Zuoberst auf dem Podest landete 2022 das interdisziplinäre Team RoofKIT: Forschende und Studierende des Karlsruher Instituts für Technologie unter Leitung von Professor Dirk E. Hebel.
Fotos: Zooey Braun
Fotos: Bernd Seeland
Fotos: RoofKIT
Nach zweijähriger Vorbereitungs- und Planungsphase konnten in diesem Frühsommer insgesamt 16 internationale Hochschulteams während fünf Wochen den Prototyp ihres Entwurfs auf dem Reallabor-Campus in Wuppertal errichten und einer namhaften Jury präsentieren. Ergänzend zu deren Urteil bestimmten dabei auch objektive Messwerte die abschliessende Rangfolge. Jede der Einzeldisziplinen wurde ebenfalls ausgewertet und prämiert, wobei dort ganz unterschiedliche Teams vorne lagen.
Rundum überzeugend: der Gesamtentwurf von RoofKIT
Das Team RoofKIT wählte aus dem Aufgabenpool die Aufstockung eines Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert, des Café Ada in der Altstadt von Wuppertal. Um aufzuzeigen, wie das klimafreundliche Weiterbauen unserer Städte funktionieren kann, setzte RoofKIT dabei auf Wohneinheiten aus vorgefertigten Holzmodulen, die um ein Atrium herum angeordnet sind. Um die Erweiterung bauen zu können, wurden das bestehende Sägezahndach entfernt und wiederverwertbare Teile im neuen Gebäudeteil wieder eingebaut. Die Verwendung von vorgefertigten Holzmodulen ermöglichte dabei eine einfache und schnelle Montage vor Ort.
Die charakteristische Form des Sägezahndachs wurde in der Aufstockung wieder aufgenommen, um auf die industrielle Vergangenheit des Standorts zu verweisen und einen markanten Anziehungspunkt im Viertel zu schaffen. Zwischen dem bestehenden Gebäude und der Aufstockung vermittelt eine gläserne Etage – RoofKIT nennen es eine «urbane Lücke». Die Lamellen der Fassade und die Dachflächen werden zur solaren Energiegewinnung genutzt.
Wichtig auch: Beim Aufstockungsprojekt wurden ausschliesslich Monomaterialien – möglichst ökologische Baumaterialien, die aus nur einem Material bestehen, also «sortenrein» sind – verwendet; auch auf Farben, Imprägnierungen, Klebstoffe, Schäume und Nassabdichtungen verzichtete man. All dies unterstützt die Vision von Städten als Materiallager und gewährleistet die hundertprozentige Kreislauffähigkeit des Gebäudes und seiner Materialien, so die Erklärung des Gewinnerteams.
Fazit
Mit seinem Beitrag beweist das RoofKIT-Team, dass nachhaltige Architektur, die Raum und Ressourcen spart, Energie sammelt und gleichzeitig auch Visionen für das Zusammenleben in Städten entwickelt, schon heute und auch unter Einbeziehung bestehender Gebäude möglich ist. Das Team von Modulart freut es besonders, dass auch Holzmodule Teil der raffinierten Lösung sind.
Weitere Informationen
> Solar Decathlon Europe 2022 link
> Virtueller Rundgang durch das Siegerprojekt link
> RoofKIT Karlsruhe link
©Team RoofKIT
©Team RoofKIT
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