Wenn es um modulare und systematische Bauten geht, stellen sich immer wieder grundsätzliche Fragen. Wir liefern basierend auf unserer Erfahrung und unter Einbezug von Experten Antworten auf spezifische Themen. Was möchten Sie über das modulare und systematische Bauen wissen? Zögern Sie nicht, uns Ihre Frage zu stellen. Und wenn es um Begrifflichkeiten geht, finden Sie in der Rubrik Glossar hilfreiche Definitionen.

Fragen zu modularen (Schul-)Gebäuden

Frage 1

Warum werden modulare Schulpavillons erstellt, anstatt langfristige Gebäude zu planen?

In der Regel sind Schulgebäude Bauten mit einer langen Lebensdauer. Sie werden mit Steuergeldern finanziert und mittels eines öffentlichen Verfahrens – also mittels Architekturwettbewerb –  vergeben. Von der Bedarfsanalyse bis zum fertigen Bau dauert es deshalb annähernd zehn Jahre.

Ein Modulbau, der auf einem bestehenden System basiert, kann sehr viel schneller realisiert werden und diese lange Planungszeit überbrücken. So kann eine Stadt mit modularen Schulbauten schneller auf unvorhergesehene gesellschaftliche Entwicklungen, wie einen Babyboom, reagieren oder eine zusätzlich benötigte Infrastruktur, wie einen Kinderhort, bereitstellen. Modulare Schulbauten dienen auch als Provisorien, wenn bestehende Schulen saniert werden müssen.

Frage 2

Welche Lebensdauer hat ein temporäres modulares Schulhaus?

Schulmodule sind unterschiedlich lange im Einsatz, in der Regel fünf bis zehn Jahre an einem Standort. Das bedeutet aber nicht, dass sie danach am Ende ihrer Lebensdauer sind. Heutige Modulsysteme sind baukonstruktiv ausgereift, energietechnisch optimiert und architektonisch gleichwertig mit konventionellen Bauten. Der Begriff temporär bezieht sich also auf den Standort und nicht auf die Bauweise.

Die erste Generation der Züri-Modular, die 1998 gebaut wurde, ist nach wie vor im Einsatz. Beispielsweise wurden einige der ersten Züri-Module 2019 im Friesenberg Zürich zu einem dreigeschossischen Schulpavillon aufeinandergestapelt. Die Anforderung an das System bezüglich Lebensdauer lag ursprünglich bei 20 bis 25 Jahren. Dann sind die Pavillons aber noch lange nicht am Ende ihrer Lebenszeit.

Frage 3

Warum sind Modulbauten schneller realisierbar?

Modulare Bauten basieren auf einem System. Dessen Vorteil liegt darin, dass es – einmal entwickelt und adaptiert auf eine Nutzungsart, in diesem Fall den Schulraum – eine systematisch gleiche Lösung bietet und damit mehrfach eingesetzt werden kann. Die Planungszeit reduziert sich für solche Bauten somit auf ortsspezifische Fragen.
In der Realisierung wirkt sich vor allem der hohe Vorfertigungsgrad günstig auf die Bauzeit aus.

Frage 4

Was gilt es bei der Setzung eines modularen (Schul-)Gebäudes zu beachten?

Ein modulares Gebäude prägt einen Ort temporär oder dauerhaft. Neben der Entwicklung des nutzungsbezogenen Systems gilt es deshalb, den Ort sorgfältig zu analysieren, um dem Kontext und benachbarten Bauten Rechnung tragen zu können. Je nach Perimeter werden verschiedene volumetrische Setzungen studiert und geprüft.

Baurechtliche Rahmenbedingungen, etwa Zonenkonformität, Baulinien, Grenzabstände, Gebäudehöhen und Längen, gelten auch für modulare Bauten. Sie sind unabhängig von ihrer Grösse bewilligungspflichtig und müssen sämtliche Vorschriften und Anforderungen, etwa kantonale Energievorschriften oder bezüglich hindernisfreiem Bauen, einhalten.

Mit einem Team von Fachplanern werden Ver- und Entsorgung des Gebäudes geplant und die Terrainbeschaffenheit beurteilt, um die optimalsten Fundamente einzuplanen.  Entscheidend ist, ob ein Gebäude nur befristet oder dauerhaft zu stehen kommt. Je nachdem lohnt sich der Aufwand für ein betoniertes Kellergeschoss. Je flacher ein Terrain, desto geeigneter ist es für einen temporären Einsatz einer Baute mit wenig Eingriffen vor Ort. Eine Hanglage bedeutet aufwendigere Fundationen und damit höhere Kosten. Ebenso gilt es, vorgängig zu bestimmen, ob die Fundamente für eine mögliche Erweiterung um ein oder mehrere Geschosse berechnet werden müssen.

Frage 5

Was geschieht mit der architektonischen Freiheit beim modularen Bauen?

Der Modulbau beruht aus funktionalen Gründen meist auf einer orthogonalen Rasterung. Denkbar sind aber auch andere geometrisch regelmässige Rasterregeln. In jedem Fall werden Raumzellen einzeln verwendet oder einer Grundordnung folgend mehrfach an- und aufeinandergefügt. Durch Reihung und Stapelung entstehen so unterschiedliche Baukörper.  Auch wenn der Grundriss auf einem festen Modulraster basiert, ist dieser Raster doch sehr variabel. Die Grösse eines Moduls hängt einerseits von der Nutzung ab. Zimmermodule für ein Hotel sind beispielsweise anders dimensioniert als Module für Schulzimmer. Neben der Nutzung limitiert auch die maximal erlaubte Transportmasse die Grösse von Moduleinheiten. In der Schweiz legt dies das Bundesamt für Strassen fest.

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