Liebe Leserinnen, liebe Leser
zwei Themen bestimmen diesen ersten Newsletter des Jahres. Zum einen haben wir unsere Recherche über resiliente und evolutionäre Strukturen fortgesetzt, zum anderen unser Augenmerk auf die Materialität der Modulbauweise gerichtet. In dieser Ausgabe steht ein traditioneller Baustoff im Fokus: Lehm.
Lehm ist eine reichlich vorhandene, nachhaltige Ressource, die zu hundert Prozent recyclefähig ist, was ihm viele Vorteile gegenüber anderen Baustoffen verleiht. Reto Westermann zeichnet nicht nur die sehr lange Geschichte dieses Baustoffs nach, sondern zeigt auch, wie der Lehmbau immer wieder eine Renaissance erleben durfte. So wie heute mit der Entwicklung eines halbautomatisierten Produktionssystems für Lehmmodule, welches das Unternehmen Erne Holzbau entwickelt hat.
Ebenfalls um Lehm geht es bei Marion Elmer, die wir in den Süden Burkina Fasos, in eine Stadt namens Léo begleiten. Dort entstand ein medizinisches Zentrum in einer afrikanischen Region, in der dringender Bedarf an stationärer medizinischer Versorgung besteht. Entworfen hat die Gruppe sehr eleganter Lehmgebäude der gefeierte Architekt und Lehmbauexperte Diébédo Francis Kéré.
Die Recherche über resiliente und evolutionäre Baukonstruktionen führt uns zunächst nach Wien. Tamás Kiss stellt uns die jüngste Ikea-Filiale vor – ein zugleich ökologisches wie evolutionäres Gebäude in Modulbauweise – und zeigt auf, wie Architektur angesichts der aktuellen gesellschaftlichen wie klimatischen Herausforderungen zu einem Paradigmenwechsel in der Mobilität beitragen kann. In die gleiche Richtung, wenngleich in weit grösserem Massstab weist der Artikel von Patrick Clémençon, der uns in Paris durch die Meander des äusserst resilienten Modulbausystems des Stream Building führt. Vor dem Hintergrund einer Aufwertung des natürlichen Umfeldes im gebauten Kontext bilden dabei Zirkularität und Solidarität die Schlagworte.
Das Redaktionsteam von Modulart wünscht Ihnen viel Freude beim Eintauchen in die Welt des Lehmbaus und der zirkulären Architektur.
Wir stellen Projekte, Forschungsarbeiten und innovative Akteure vor. Im Bewusstsein, dass der Zukunftsgedanke der wachsenden und sich verändernden Gesellschaft grosse Ideen braucht. Wir sind interessiert, eine Debatte zu führen, aus der auch neue Lösungsansätze hervorgehen.
Das Redaktionsteam
