Das Designbüro OMA hat in Zusammenarbeit mit dem Kollektiv Circlewood ein modulares Holzsystem für den Schulbau in Amsterdam entwickelt. Es entstand im Rahmen des Programms «Innovation Partnership School Buildings», einer Initiative der niederländischen Stadtverwaltung für den Bau neuer Schulen.

Das «Plug and Play»-Fertigteilsystem besteht aus standardisierten Holzelementen, die durch recycelte Stahlverbindungen miteinander verbunden sind.

Bilder: Studio A Kwadraat

Im Sinne der Kreislaufwirtschaft sind sämtliche Gebäudekomponenten so konzipiert, dass sie vollständig wiederverwendet werden können. Ein spannendes Detail: Ihren Fussaabdruck und den Ressourcenverbrauch visualisieren die Schulen übrigens mittels interaktiven Informationsbildschirmen.

Innovationspartnerschaft Schulgebäude

Bis 2030 will die Stadt Amsterdam ihren Verbrauch an Primärrohstoffen halbieren und bis 2050 vollständig auf Kreislaufwirtschaft umstellen. Um diesen Bestrebungen und gleichzeitig der steigenden Nachfrage nach neuem Schulraum gerecht zu werden, hat die Stadtverwaltung das Programm «Innovation Partnership School Buildings» ins Leben gerufen. Dieses sieht in den nächsten zehn Jahren den Bau von neun bis dreissig qualitativ hochwertigen, flexiblen und nachhaltigen Schulen vor. Als Reaktion auf diese Initiative hat Circlewood, ein Kollektiv von Architekteninnen, Ingenieuren, Bauunternehmerinnen und Forschern, hat deshalb unter der Leitung von OMA ein modulares Holzbausystem entwickelt. Es soll eine Vielzahl von Schulbauten ermöglichen, die sich leicht umgestalten und während des gesamten Lebenszyklus an veränderte Bedürfnisse anpassen lassen.

«Mit diesem System können die neuen Schulen, die in Amsterdam – und hoffentlich auch anderswo in den Niederlanden – entstehen, einfach erweitert, verkleinert oder in ihrer Konfiguration verändert werden. Mit ihm kann im Lauf der Zeit also auf unterschiedliche Bedürfnisse reagiert werden. Und wenn eine Schule geschlossen wird, kann das Gebäude vollständig abgebaut und alle Komponenten können wieder zu Baumaterialien werden», sagt  David Gianotten, Managing Partner von OMA.

Ein dauerhaftes, anpassungsfähiges, modulares System

Das «Plug and Play»-Fertigteilsystem besteht aus standardisierten Holzelementen, die durch recycelte Stahlverbindungen miteinander verbunden sind. Alle Komponenten werden in der Fabrik in einem digital gesteuerten Prozess gefertigt, um eine schnelle Montage und Demontage vor Ort sicherzustellen. Die Komponenten werden zu strukturellen Rahmenwerken mit einer Breite von 3,6 Metern und einer Länge von 7,2 Metern – bis zu drei Stockwerke hoch – angeordnet. Bei der Verteilung der nicht tragenden Trennwände besteht völlige Freiheit. So können Räume unterschiedlicher Grösse und für ganz verschiedene Nutzung geschaffen werden – von Klassenzimmern und Büros über die Aula und die Turnhalle bis hin zu Gärten und Leichtathletikbahnen. «Sämtliche Systemkomponenten sind langlebig, anpassungsfähig und leicht zu montieren. Das bietet den Schulen die Flexibilität, Lernumgebungen zu gestalten, die zu ihrer Identität passen», sagt Michael den Otter, Projektarchitekt bei OMA.

Eine innovative und einzigartige Lösung

Mit ihrem System haben OMA und Circlewood eine Lösung hervorgebracht, bei der die Kohlenstoffemissionen auf ein Minimum reduziert werden – dank der Vorfertigung werden die Stickstoffemissionen drastisch reduziert. Darüber hinaus absorbieren die Wände auf Biobasis Kohlenstoff und tragen so zur Abschwächung des Treibhauseffekts bei. Ausserdem sind im Sinne der Kreislaufwirtschaft sämtliche Gebäudekomponenten so konzipiert, dass sie vollständig wiederverwendet werden können. Ein spannendes Detail: Ihren Fussaabdruck und den Ressourcenverbrauch visualisieren die Schulen übrigens mittels interaktiven Informationsbildschirmen.

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