Schnell erstellte Ausweichflächen vereinfachen die Sanierung bestehender Spitalbauten. Das provisorische Bettenhaus der Herzklinik des Unispitals Zürich hat sich so bewährt, dass es auch für künftige Bauetappen genutzt wird.

Da der Bau über eine Passerelle mit dem bestehenden Spitalgebäude verbunden ist, konnte man auf innenliegende Treppenhäuser oder die Erschliessung mit eigenen Aufzugsanlagen verzichten.

Bilder und Grundriss: ALHO Systembau GmbH

Die laufende Erneuerung der Altbauten und die Erweiterung des Unispitals in Zürich machen immer wieder auch Provisorien als Ausweichfläche nötig. Sie erlauben es, ganze Klinikbereiche für einige Jahre auszulagern und deren angestammte Räumlichkeiten zu sanieren. Hochwertige Modulbauten eignen sich dafür besonders gut, lassen sie sich doch rasch erstellen und später wieder demontieren. Zudem bieten sie für den Spitalbetrieb denselben Komfort wie ein Gebäude in Massivbauweise. Eine solche Rochadefläche ist das viergeschossige Bettenhaus für die Herzchirurgie mit Platz für 120 Patientinnen und Patienten. Es steht im direkt an den Altbau angrenzenden Spitalpark. Aus Rücksicht darauf wurde das Erdgeschoss als sogenannter Abfangtisch aus Stahl konstruiert. So können Mitarbeitende sowie Besucherinnen und Besucher unter dem Gebäude hindurch frei von einem Teil des Parks in den anderen gelangen.

Integration in den historischen Spitalpark

Auf dem Abfangtisch wurden von der ALHO Systembau AG innert zwölf Wochen 46 Module in ausgefachter Stahlrahmenbauweise erstellt, fertig ausgebaut und in Betrieb genommen. Da der Bau über eine Passerelle mit dem bestehenden Spitalgebäude verbunden ist, konnte man auf innenliegende Treppenhäuser oder die Erschliessung mit eigenen Aufzugsanlagen verzichten. Nötig war nur ein aussenliegendes Fluchttreppenhaus auf der Südwestseite. Um das Gebäude optisch gut in den historischen Spitalpark zu integrieren, wurden die Module mit einer Pfosten-Riegel-Fassade aus graugrün eingefärbten Elementen verkleidet. Ursprünglich sollte das Provisorium nach sieben Jahren Nutzung und dem Abschluss der Arbeiten am bestehenden Herzchirurgie-Bettenhaus wieder demontiert werden. Da sich der Bau – nicht zuletzt aufgrund seiner hochwertigen Ausführung – bewährt hat, soll er auch für weitere Bauetappen als willkommene Ausweich- oder Zusatzfläche dienen.

Provisorium Herzchirurgie Bettenhaus Ost, Unispital Zürich, 2004
Bauherr: Kanton Zürich
Architektur: Kuhn Fischer Partner Architekten, Zürich, (heute: ATP Architekten Ingenieure)
Totalunternehmerin/Modulbau: ALHO Systembau AG, Wikon
Auftragsart: öffentliche Ausschreibung

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