Holzelemente aus einheimischem Holz sind per se nachhaltig. Wenn sich das Werk gleich neben der Baustelle befindet, sieht die Nachhaltigkeitsbilanz noch besser aus. Ein Beispiel dafür sind die zwei neuen Mehrfamilienhäuser des Ergholz-Parks in Gelterkinden.

Visualisierungen, Situationsplan, Grundriss UG, EG, OG, Schnitt und Fassade.

Dokumente: Lehnertomaselliarchitekten, Sissach

Dank unserer breiten Produktpalette hatten wir für alle Bereiche des Gebäudes den passenden Dämmstoff zur Hand.

Aurélien Luhmann, Marketingleiter bei Isover

Kürzer als beim Projekt Ergholz-Park im basellandschaftlichen Gelterkinden könnte der Weg vom Werk auf die Baustelle nicht sein: Gerade mal knapp 50 Meter haben die 140 vorgefertigten Holzelemente von der Zimmereihalle bis zu ihrem Einbau auf der gegenüberliegenden Strassenseite im Schnitt zurückgelegt. Entstanden sind daraus zwei aneinandergebaute Mehrfamilienhäuser mit je vier Obergeschossen und total 16 Wohnungen. Die kurzen Wege sind kein Zufall: Das Grundstück, auf dem zuvor zwei Wohnhäuser aus den 1960er-Jahren standen, gehört der Familie Hasler, die das gleichnamige Holzbauunternehmen betreibt. Die seit 1925 bestehende Firma ist unter anderem auf Holzrahmenbau spezialisiert, und deshalb waren Baumaterial und Konstruktionsweise für die beiden Ersatzneubauten gegeben.

Flexible Grundrisse

Dem Projekt vorangegangen war vor vier Jahren ein Quartierplanverfahren, das die Eckwerte für die Neubauten vorgab. Eine besondere Herausforderung bildete aufgrund der Nähe zum Fluss Ergolz der Hochwasserschutz. Deshalb befinden sich die untersten Wohnungen im Hochparterre. Organisiert sind die beiden Häuser als Zweispänner mit einem aus Beton bestehenden Treppenkern zur Aussteifung. Die Wohnungen sind alle sowohl nach Westen als auch nach Osten orientiert und verfügen jeweils über eine nach Westen gerichtete Loggia. Pro Geschoss sind aufgrund der flexiblen Grundrissorganisation verschiedene Wohnungsgrössen zwischen 2,5 und 4,5 Zimmern möglich. Dabei wird das in der Achse über dem Hauseingang befindliche Zimmer jeweils zu einer der beiden Wohnungen geschlagen. Durch diese Planungsflexibilität war es möglich, zu einem späten Zeitpunkt des Bauprozesses auf die Entwicklung im Mietwohnungsmarkt zu reagieren.

Brandschutz als Gestaltungselement

Wichtige Prämissen der beiden Neubauten waren eine rasche Realisierung und die Nachhaltigkeit. «Mit Holz aus einheimischen Wäldern, den kurzen Transportwegen und dem Energiestandard Minergie P haben wir bezüglich Umweltverträglichkeit sehr gute Werte erreicht», sagt Angelo Tomaselli von Lehner Tomaselli Architekten aus Sissach. Ein Augenmerk bezüglich Nachhaltigkeit galt auch der passenden Dämmung der Holzelemente und Brettschichtholzdecken. Ausgewählt wurden Produkte aus Glaswolle von Isover. «Überzeugt haben uns einerseits der sehr gute Lambda-Wert, andererseits dass sie zu 80 Prozent aus recyceltem Altglas bestehen», sagt Architekt Tomaselli. Mitentscheidend war aber auch das Sortiment von Isover: «Dank unserer breiten Produktpalette hatten wir für alle Bereiche des Gebäudes den passenden Dämmstoff zur Hand», sagt Aurélien Luhmann, Marketingleiter bei Isover. Die Dämmstoffe aus der Romandie überzeugten Bauherrschaft und Architekten aber auch aufgrund ihrer hohen Brandfestigkeit, die bei Holzelementbauten eine entscheidende Rolle spielt. Bei der Gestaltung der Fassaden haben die Architekten aus den Brandschutzvorgaben sogar ein prägendes Gestaltungselement gemacht: Die horizontalen Brandabschottungen aus Massivholz mit einer Abdeckung aus einbrennlackiertem Aluminium gliedern zusammen mit den aus demselben Material bestehenden vertikalen Fensterleibungen die Fassade in ein regelmässiges Raster. Die einzelnen Felder sind mit thermobehandeltem Holz ausgefacht, das mit seinem dunklen Farbton für einen Kontrast in der Fassade sorgt.

Projektinformation

Mehrfamilienhäuser Ergolz-Park, Gelterkinden BL

Bauherrin: HA Immo AG, Gelterkinden
Architektur: Lehnertomaselliarchitekten, Sissach
Auftragsart: Direktauftrag
Holzbau: Hasler Holzbau AG, Gelterkinden

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