Im Rahmen der Landesausstellung Expo.02 realisierte Bauart Architekten innerhalb von nur sechs Wochen beim Bahnhof Neuenburg ein provisorisches Hotel der Jugendherbergen Schweiz. Heute würde man dies wohl als «Pop-up-Jugi» bezeichnen.

Expo-sleeper

Bilder: François Gribi und André Noël Pot

Das Projekt bestand aus vier ausrangierten Liegewagen der ehemaligen Deutschen Reichsbahn, die sich um eine zusammenhängende Plattform aus Holz gruppierten und 240 Betten in Schlaf- und Liegewagen boten. Die gesamte Komposition wurde von einem grossen Zelt überdacht, das den so geschaffenen Frühstücks- und Aufenthaltsraum vor Regen und Hitze schützte. Mit bescheidenem Budget konnte damit ein Angebot geschaffen werden, das den Standards des internationalen Jugendherbergeverbands entsprach und damit ein Übernachtungsangebot für budgetbewusste Expo-BesucherInnen ermöglichte. Nach der Landesausstellung wurde die temporäre Jugendherberge wieder komplett rückgebaut und die Einzelteile anderweitig verwendet. Das Projekt wurde von der Expo.02-Umweltabteilung mit dem Öko-Label Flying Fish ausgezeichnet.

Dieses Projekt liegt 15 Jahre zurück und dennoch ist es aktueller den je. In einer Zeit, in der Pop-up- und Zwischennutzungen boomen und das Potenzial solcher Konzepte endlich auch auf Behördenseite akzeptiert wird, besteht Hoffnung, dass in Zukunft die Pop-up-Ideen auch vermehrt für kostengünstige, temporäre Wohn- und Schlafangebote umgesetzt werden können.

Ähnliche Artikel

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.