Der Holzelementbau des House of Switzerland repräsentierte die innovative Schweiz 2014 in Sotschi, Mailand und Zürich. Danach verschwanden die 193 Element im Lager. Bald aber könnten sie endlich wieder zum Einsatz kommen.

House of Switzerland, Sotschi (RU), Mailand (I) und Zürich (CH), 2014.

Fotos: [1] Roger Frei [2, 3, 5, 6] Gina Folly [4] Demetris Shamas (EDA)

Ein Bild wie aus einer anderen Zeit: Im Februar 2014 kämpften Skifahrerinnen und Langläufler in Sotschi um Olympiamedaillen, feierte die Welt mit Russland und schüttelten Staatsoberhäupter Präsident Putin in der Stadt am Schwarzen Meer die Hand. Ein heimlicher Star der damaligen Olympiade war das House of Switzerland. Das aus 193 Elementen bestehende Holzgebäude präsentierte nicht nur im Auftrag des Bundes die Schweiz, sondern warb auch für die Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus der Eidgenossenschaft. Entworfen hatte den Holzelementbau mit den auffälligen roten Spanngurten das Zürcher Architekturbüro Spillmann Echsle, das sich bereits mit dem Containerturm für den Taschenhersteller Freitag einen Namen gemacht hatte. Drei Monate nach Ende der Olympiade stand eine verkleinerte Version des Hauses im Vorfeld der Weltausstellung 2015 für zehn Tage in Mailand, weitere drei Monate später war der Holzbau an der Leichtathletik- Europameisterschaft auf dem Sechseläutenplatz in Zürich zu sehen – diesmal wieder in voller Grösse mit allen 193 Elementen.

Auferstehung im Raum Thun?

Im Herbst 2014 verschwand das spezifisch als transportabler Bausatz entworfene Gebäude aber in der Versenkung. «Eigentlich war ein weiterer Einsatz an der Sommer-Olympiade in Rio geplant», sagt Architekt Harald Echsle. Das Projekt sei aber aus verschiedenen Gründen gescheitert. So stellten etwa die brasilianischen Behörden hohe Auflagen an die Einfuhr von Schweizer Holz und verlangten dafür zudem teure Zollgebühren. Hoch waren aber auch die Kosten für den Ab- und Wiederaufbau des Holzelementbaus. «Nicht zuletzt hatte der Bau durch die nicht immer pflegliche Behandlung sowie die Witterung Gebrauchsspuren davongetragen und kam nicht mehr ganz so proper daher wie noch in Sotschi», sagt Harald Echsle rückblickend. Daher blieben die 193 Bauteile im Zeughaus Näfels GL, wo sie bis heute lagern. Doch nun scheint Bewegung in die Sache gekommen zu sein: Gemäss Modulart vorliegenden Informationen plant das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) eine Weiterverwendung des Modulbaus in der Region Thun – zum genauen Standort, Verwendungszweck und zu den dafür nötigen Anpassungen will sich das BBL aufgrund des laufenden Baubewilligungsverfahrens noch nicht äussern. Modulart bleibt aber dran und wird berichten, sobald es weitere Neuigkeiten zur Weiterverwendung dieses spannenden Holzelementbaus gibt.

Gemäss Modulart vorliegenden Informationen plant das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) eine Weiterverwendung des Modulbaus in der Region Thun – zum genauen Standort, Verwendungszweck und zu den dafür nötigen Anpassungen will sich das BBL aufgrund des laufenden Baubewilligungsverfahrens noch nicht äussern.

Foto: ©Nüssli AG

Foto: ©Nüssli AG

House of Switzerland, Sotschi (RU), Mailand (I) und Zürich (CH), 2014
Bauherrin: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Präsenz Schweiz, Bern
Architektur: Spillmann Echsle Architekten, Zürich
Szenografie: Ortreport, Zürich
Auftragsart: Planerwahlverfahren
Holzelementbau: Kifa AG, Aadorf (CH) Baukosten inkl. erster Aufbau ohne Transporte BKP2:  2.3 Mio CHF

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