Liebe Leserinnen und Leser
Egal ob Frankfurt am Main, Zürich, Bern oder Lausanne: Grössere Städte sind attraktive Wohn- und Arbeitsorte. Doch die Attraktivität hat eine Kehrseite: Das Angebot an Wohn- Gewerbe- und Büroräumen ist oft knapp. Gleichzeitig soll der bestehende Grün- und Freiraum geschont werden – etwa, um einen Beitrag zum sommerlichen Wärmeschutz zu leisten. Eine Möglichkeit, den Spagat zwischen der baulichen Weiterentwicklung und einer hohen Aufenthaltsqualität zu schaffen, ist die Aufstockung bestehender Bauten.
In einem einleitenden Text beleuchtet Modulart das Thema grundsätzlich und zeigt, warum die «low hanging fruits» mit Blick auf die Nachverdichtung unbedingt geerntet werden sollten. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Nutzung vorgefertigter Elemente oder Module aus Holz.
Das Aufstocken bestehender Bauten schafft nicht nur zusätzlichen Wohnraum, sondern ermöglicht es erst noch, preiswerte Wohnungen in den Bestandsgebäuden zu erhalten. Ein grossmassstäbliches Beispiel dafür ist die Platensiedlung in Frankfurt am Main. In dieser einst für US-Soldaten erstellten Siedlung wurden die bestehenden Wohnungen nicht nur erhalten, die Mieterschaft konnte während den Aufstockungsarbeiten sogar vor Ort wohnen bleiben.
Aufstockungen eignen sich nicht nur für klassische Bestandsbauten, sondern auch zur Erweiterung von Provisorien in Modulbauweise. Auf diese Weise wurde kürzlich das provisorische Laborgebäude des IFIK in Bern um ein zusätzliches Bürogeschoss erweitert.
Wie leistungsfähig Erweiterungen und Aufstockungen in Holzbauweise sind, zeigt schliesslich das im letzten Jahr erschienene Buch «Holzbau im Bestand», das wir als Abrundung des Themas Aufstockungen vorstellen.
Das Modulart-Team wünscht Ihnen viel Lesespass, erholsame Sommertage und freut sich, Ihnen im Herbst weitere spannende Geschichten aus der Welt des modularen Bauens vorstellen zu dürfen.
Wir stellen Projekte, Forschungsarbeiten und innovative Akteure vor. Im Bewusstsein, dass der Zukunftsgedanke der wachsenden und sich verändernden Gesellschaft grosse Ideen braucht. Wir sind interessiert, eine Debatte zu führen, aus der auch neue Lösungsansätze hervorgehen.
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